Hotel Adria Beach

Das Hotel bietet für drei Sterne zu wenig Komfort. Wir waren Anfang September da und zu diesem Zeitpunkt waren wohl nur noch neun Zimmer belegt. Die Einrichtung des Speisesaals kann man wohlwollend als "retro-chic der 60er Jahre bezeichnen" und in der Woche, in der wir da waren, war die Klimaanlage dort nicht einmal an, so dass das Speisen regelmäßig ein schweißtreibendes Vergnügen war. Der Bau ist stark in die Jahre gekommen, überall Bauschäden, die altersbedingt entstanden sein mögen. Die Deckenlampe in unserem Familienzimmer funktionierte nicht und die wohl einzige Putzfrau im Hotel vergaß einmal, uns Toilettenpapier nachzufüllen, was nicht wirklich witzig war. Die Unterstellmöglichkeit für unseren PKW war eng und ungepflegt, überall Unkraut und Unrat. Die Qualität der täglichen Reinigung war ungenügend. Die Handtücher waren teilweise verschmutzt durch undefinierbare Flecken und die Bettwäsche war ebenfalls, teilweise sogar auf den Kissen im Kinderstockbett fleckig durch Blut- u. andere Flecken. Der Fußboden im Bad wurde nur oberflächlich gefegt, so dass in den Ecken der Sand vom Strand über die gesamte Urlaubswoche liegen blieb. Die Armaturen in der Dusche und am Waschbecken war fleckig und blieben es ebenfalls bis zum Ende des Urlaubs. Wir wurden den Verdacht nicht los, dass die Putzfrau nur zum Betten machen und grob durchfegen kam. Zu der Zeit, als wir da waren, waren etwas zwei Drittel italienische Familien mit zwei Kindern da und der Rest ältere Ehepaare aus Deutschland oder Italien. Das Essen war unterdurchschnittlich. All inclusive war eigentlich nur der überaus freundliche und zuvorkommende Service der vier Angestellten (zwei Köche, eine Bedienung und eine Kraft an der Rezeption). Gratis Softdrinks zu den Mahlzeiten, die schriftlich zugesagt waren, ignorierte der Chef und berechnete pro Dose(!) Cola drei (!) €. Das Wasser zum Frühstück gab es in Mehrwegbechern, die man sich holen musste. So etwas haben wir wirklich noch nie erlebt!

Die Familienzimmer (wir sind am zweiten Tag wegen einer nicht funktionierenden Toilettenspülung und eines überschwemmten Badfußbodens nach der ersten Dusche umgezogen) sind sehr eng. Auf dem ersten Balkon, den wir hatten, stand immerhin ein Stuhl, auf dem zweiten doch zwei. Leider hatten wir sehr unter einer unerklärlichen Mückenplage zu leiden und mussten abends immer trotz geschlossenen Fenstern jedesmal erst an die 5 - 10 Mücken erlegen, wobei immer eine mindestens mit dem Leben davonkam und uns vier die Nacht über beschäftigte. Der TV bot nur italienisches Programm.

Ohne das Servicepersonal könnte das Hotel ungesehen schließen. Diese vier Personen halten dort den ganzen Laden zusammen durch ihre herzliche, zuvorkommende Freundlichkeit. Ganz lieben Dank an dieser Stelle in besonderem Maße an die Mitarbeiterin von der Rezeption, die alles für das Wohlbefinden der Gäste tut und versucht, die offensichtlichen anderen Mängel auszugleichen. Die beiden Köche haben sich bemüht., aber es bestehen doch noch große Lücken zu der Qualität, die es in den anderen 3* Hotels in der weiteren Umgebung gibt. Der Geschäftsführer macht aus seiner Abneigung Kindern gegenüber keinen Hehl und zeigt auch seinen Unmut über nicht geleerte Teller deutlich: "Sie hätte es ja wenigstens mal probieren können." (!)

Zum Dessert sowohl mittags als auch abends gab es jeweils wahlweise in der gesamten Woche entweder Dosenobstsalat, irgendeine Dessertcreme, die fertig zusammengerührt in zwei Geschmacksrichtungen angeboten wurde oder eine lediglich zuckersüß schmeckende Frischkäseschnitte, die ebenso einer Fertigmischung entsprungen war. Highlights waren von vierzehn (!) eingenommenen Mahlzeiten mit Dessert zweimal Millefeuilles und viermal Panna Cotta, welche in winzigen Plastikdessertförmchen serviert wurden, wobei Millefeuilles und Dosenobstsalat in unseren Augen nicht wirklich dem entsprachen, was wir in Italien als Dessert erwartet hätten. Das in der Hotelbeschreibung ausgewiesene erweiterte Frühstücksbuffet bestand aus Kaffee, Tee, Milch per Bedienung. Außerdem gab es auf dem Buffet noch Wasser, für welches es keine Gläser gab sondern Mehrwegplastikbecher ebenso wie für die zwei verschiedenen Fruchtsaftgetränke, welche im Tetrapack auf dem Buffet standen. Außerdem gab es noch lappiges Weißbrot, zweierlei eingeschweißte Kekse, jeweils eine Sorte Käse, Salami und/oder gekochten Schinken, Nutella, Marmelade, Honig, Naturjoghurt und einfachste Cerealien. Von Eiern oder frischem Obst keine Spur. Lediglich die aufgebackenen Croissants waren ein echtes Highlight, wofür man aber bis spätestens viertel vor neun im Speisesaal sein musste, sonst waren sie nämlich aus. Die Essenszeiten sind bescheiden: Frühstück von 7. 30 - 9. 30 (!), Mittagessen von 12. 30 - 13. 30 und Abendessen von 19. 30 - 20. 30(!). Man musste also zu den warmen Mahlzeiten schnell essen, weil alsbald abgeräumt und neu eingedeckt wurde. Gemütlich essen und sitzen, wie wir es von anderen Hotels in Italien gewohnt waren, gab es also aus dem genannten Grund nicht, schade!

Die Entfernung zum Strand entsprach den Angaben in der Hotelbeschreibung. Wenn abends oder tagsüber in den anderen Hotels der näheren Umgebung die Gäste gemütlich auf der Hotelterrasse zusammen saßen, konnten wir nur neidisch werden, weil in unserem Hotel die Terrasse weder gepflegt noch gemütlich geschweige denn einladend wirkte und nie jemand auf den Plastikmonoblockstühlen ohne Polster gesessen ist. Abends lag der Hotelpächter schlafend auf der Couch in der Lobby vor dem laufenden Fernseher.(!) Andere Gäste waren selten dort zu sehen, alle haben gemacht, dass sie irgendwo anders zum gemütlichen Sitzen hingingen, leider.

In diesem Hotel lebte man eigentlich nur aus den genannten Gründen von den Stunden am Strand, die bei schlechtem Wetter oder abends nach dem Abendessen so auch nicht immer gegeben waren.

Das Hotel ist keine drei Sterne wert und absolut unter dem italienischen Durchschnitt! Wie schon ganz oben erwähnt lebt das Hotel lediglich nur von dem überdurchschnittlich bemühten und sehr freundlichem Personal, dem wir das wenige bisschen an Komfort zu verdanken hatten!

Korrekte und kompetente Reiseabwicklung. Die Reiseleitung vor Ort firmierte unter einer weiter entfernt liegenden Vorwahl, wodurch wir davon ausgingen, dass sie nicht wirklich vor Ort war.