Cotillo Beach

Das Hotel wurde 2007 erbaut, es wirkt jedoch älter und könnte hier und da etwas modernisiert und renoviert werden. Jedoch ist das eigentlich nur Meckern auf hohem Niveau, mir persönlich ist es egal, ob in meinem Zimmer an der Wand Abdrücke der Türklinke oder Rucksack-Schleifspuren sind. Nur sei es der Vollständigkeit halber erwähnt. Die Möbel an der Rezeption könnten ebenfalls mal ausgetauscht werden, wirken schon sehr abgesessen und in die Jahre gekommen. Der Hotelkomplex erstreckt sich über das Erdgeschoss sowie über den ersten Stock, der keinen Aufzug hat. Wir hatten ein Doppelzimmer, welches mittels einer Durchgangstür mit einem anderen Zimmer verbunden werden konnte. Dadurch waren die Räume leider etwas hellhörig, ich habe morgens den Wecker unserer Zimmernachbarn gehört, sowie die Dusche, Zähneputzen, Föhn und all sowas. Unser Zimmer, bzw. das Bad war leider nicht so sauber bei der Anreise. Dort befanden sich auf dem Boden noch viele Haare der Vormieterin. Und die Tür zum Bad klemmte stark und war von innen durch eine defekte Türklinke nicht zu öffnen (zum Glück waren wir zu zweit, sonst wäre man erst am nächsten Tag von den Putzfrauen dort herausgeholt worden). Wir haben diese beiden Dinge jedoch am ersten Tag direkt reklamiert und sie wurden umgehend behoben. Es gab dann keine weiteren Beanstandungen von uns. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und zuvorkommend und hilfsbereit. Als wir abends um halb 10 nach der Anreise endlich im Hotel ankamen, wurden wir mit einer Wasserflasche und kalten Speisen begrüßt, die für uns abgepackt wurden. So hatten wir noch ein kleines Abendessen. Wir hatten Halbpension gebucht und durften uns täglich vom Frühstücks- und Abendbuffet bedienen. Hierzu folgend später die Details. Die Gästestruktur war international und bunt durchmischt. Es waren jedoch größtenteils Paare und einige Familien zu Gast. Zu unserer Überraschung waren viele Italiener in dieser Hotelanlage.

Die Größe des Zimmers ist gut. Es gibt ein großes Doppelbett (Matratze leider etwas hart), ein kleines Sofa, einen Schreibtisch, einen Schrank mit Safe und einen Balkon mit Tisch und zwei Stühlen. Für uns hat es absolut gereicht, da wir eh nur zum Schlafen auf dem Zimmer waren. Die Reinigung könnte gründlicher sein, in die Ecken durfte man manchmal nicht schauen. Einmal hatte ich ein fremdes Haar und einen Rotwein-Fleck (?) auf meinem Laken nach der Reinigung. Der Bettwäschewechsel war angemessen, Handtücher wurden nach Wunsch gewechselt (wenn sie in der Badewanne liegen). Den Fernseher haben wir nicht ein Mal angeknipst. Daher kann ich zu den Programmen nichts sagen.

Die Angestellten sind freundlich und hilfsbereit. Meist werden mehrere Sprachen gesprochen. Deutsch ist nicht so geläufig, aber mit englisch kommt man wunderbar zurecht. Der Check-In war schnell und unkompliziert, Beschwerden wurden umgehend behoben. Bei Problemen ist das Personal sehr bemüht. Wir hatten kurz vor der Abreise Probleme mit dem Flughafen-Transfer. Hier wurde uns sehr gut geholfen, obwohl das Hotel gar nichts mit dem Transfer zu tun hatte (in Eigenregie gebucht).

Es gibt ein Restaurant, in dem Frühstück, Mittag und Abendessen eingenommen werden. Die Atmosphäre war eher unpersönlich und steril, wenn der Speisesaal gut belegt war, war es wirklich schon sehr laut. Die Stühle machen ein fürchterliches Geräusch, wenn sie über den Fußboden gezogen werden. Zum Frühstück: Wer früh zum Buffet erscheint (08.00 bis 10.00), der bekommt auch noch alles, was das Küche auftischt. Generell gibt es verschiedene Brötchen, mit süßem und herzhaftem Aufstrich/-schnitt. Es gibt warme Speisen (Spiegelei, gekochte Eier, Bacon, Linsen) und Kuchen und Obst. Wir waren meist so gegen 9 oder viertel nach 9 da und hatten oftmals nicht mehr die Auswahl. Es gab dann nur noch eine Brötchensorte, die Eier waren kalt und Pfannkuchen (die im übrigen sehr lecker waren) waren oft schon vergriffen, das Obst ebenfalls. Lediglich wenige Kiwis waren noch zu haben. Das war sehr schade und könnte besser sein. Zum Abendessen: Es gibt fertige Salate und auch Salat zum Zusammenstellen, diverse warme Speisen und Obst und Dessert. Leider kühlten die warmen Speisen schnell ab und wurden nicht ausreichend warm gehalten. Nach einer Woche wiederholt sich das Essen. Ja, man wird satt und findet auch immer etwas, aber teilweise ist es Kantinen-Essen (Kartoffelpüree aus Pulver, Ei-Omlett ebenfalls aus Ei-Pulver?). Für unser Empfinden herrschte im Speisesaal Personalmangel. Zwei oder drei Angestellte waren zuständig für das komplette Restaurant, Abräumen, Tische wischen, Gästewünsche und -fragen berücksichtigen, neues Besteck und Geschirr organieren, etc pp. Dadurch kam es hin und wieder vor, dass es eine Bestecksorte oder Schüsseln nicht mehr gab.

Das Hotel liegt nördlich vom Hafen El Cotillo. Das Video hier ist irreführend, denn dort wird behauptet, es gäbe keinen richtigen Strand, nur Steine. Doch es gibt ganz unterschiedliche und wunderschöne Strände, die man zu Fuß erreichen kann. Verlässt man das Hotel und geht nach rechts, erreicht man nach etwa 150 oder 200 Metern den ersten schönen Badestrand, eingerahmt von Vulkangestein. Übrigens ein Geheimtip: Das kleine Restaurant "Ocean Deli", welches in der gleichen Straße wie das Hotel liegt und sich unmittelbar am Strandzugang befindet. Hier gibt es super leckere Burritos! Ein echter Gaumenschmaus. Geht man nun am Strand entlang, so erstrecken sich viele Badebuchten zwischen dem Lavagestein. Irgendwann gelangt man zu einer halbrunden, langgezogenen Badebucht mit ganz weichem Sandstrand. Hier gibt es ein kleines Strandlokal. Falls man eher einsame Buchten vorzieht, sollte man noch weiter gehen. Nach etwa 20-30 Minuten sind die Buchten eher einsam, eine Handvoll Einheimische und Touristen vielleicht. Unbedingt Taucherbrille und Schnorchel mitbringen. Die großen Wellen brechen am vorgelagerten Gestein, sodass man hier ruhig und toll schnorcheln kann. Geht man aus dem Hotel und hält sich eher links, geht also Richtung Süden, erreicht man ebenfalls nach etwa 15-20 Minuten den 1 km langen Surferstrand. Wenn Ihr den Hafen passiert habt, seid Ihr fast da und könnt über den Klippen den gigantischen Ausblick genießen. Hier ist der Sand weich, an manchen Stellen hell-schwarz marmoriert. Traumhaft. Manchmal hatten wir 5 m hohe Wellen. Ein Gang durch El Cotillo lohnt sich übrigens immer. In dem verträumten Fischerdorf gibt es kleine verwinkelte Gässchen und am Hafen einige Restaurants und kleine Läden. Direkt neben dem Hotel gibt es einen Minimarkt, sowie einen Fahhradverleih und eine Autovermietung. Autos mit Vollkasko gibt es ab 46 Euro / Tag. Dafür hat man den Wagen dann 24 Stunden. Der nächste richtige & größere Supermarkt befindet sich am Ortseingang.

Wir haben das Hotel zum Schlafen und Essen genutzt und waren tagsüber immer unterwegs. Was wir aber mitbekommen haben: es gibt Animation im Hotel. Es werden täglich kleinere Sportkurse angeboten (Aqua-Gym, Yoga,.) und ab 09.30 läuft im Innenhof Musik. Abends gab es wohl Showprogramm oder Theater, was genau das war, können wir jedoch nicht sagen. Es gibt einen großen Pool und einen kleinen Kinderpool. Diese werden regelmäßig gereinigt. Die Innenhofanlage wird täglich gereinigt (Vorsicht, Rutschgefahr! Es werden nicht immer Schilder aufgestellt!) Wir haben die Pools nie genutzt, also können wir auch nichts weiter darüber sagen. Auf den ersten Blick sah dort immer alles gut aus. Um den Pool herum befinden sich ausreichend viele Liegestühle.

Für uns war der Urlaub wunderschön und das Preis-Leistungsverhältnis stimmte auf jeden Fall! Wir haben für zwei Wochen mit Halbpension einen guten Preis bezahlt, da gibt es wirklich nicht so viel zu meckern und man kann über kleinere Dinge wie Pulver-Kartoffelpüree oder Schmutz in den Ecken hinwegsehen. Hätte ich mich mehr im Hotel aufgehalten, hätte mich das gestört, aber so war es absolut in Ordnung. Herausragend ist die Gelassenheit der Einheimischen in dem Ort El Cotillo. Das hat uns mit am besten gefallen. Ein kleines, etwas alternatives Fleckchen für Surfsport aller Art (Kite, Wind, SuP oder Wellenreiten). Wir kommen sicher wieder!