Hipotels Bahia Cala Millor

Das Hotel liegt direkt am unteren Rand des langgezogenen Strandes von Cala Millor in erster Reihe an der Fußgängerpromenade. Alle Zimmer haben einen Balkon und sind zum Meer ausgerichtet. Das Hotel wird wohl insbesondere in der Nebensaison hauptsächlich von Senioren frequentiert, auf deren Bedürfnisse und Wünsche das Rahmenprogramm sowie vor allem das Essensangebot ausgerichtet sind: vielfältig, reichhaltig, kaum gewürzt. Wir hatten Halbpension gebucht und haben somit das Frühstücks- und Abendbüffet erlebt. Wer ein recht ordentliches drei-Sterne-Hotel sucht, der ist hier richtig. Vier Sterne sind mehr Wunsch als Realität. Der Transfer vom/zum Flughafen dauert ziemlich genau eine Stunde. Der einzige Grund für Cala Millor ist das dort meist bessere Wetter als an der Nordküste und häufig auch als in Palma.

Die Zimmer sind in Ordnung, haben alle einen Balkon, die Matratzen nicht zu weich, nicht zu hart. Die Bettdecke bestand aus einer Wolldecke zwischen zwei Bettlaken, das Bad ist recht dunkel, wenn der Duschvorhang geschlossen ist, ist es in der Badewanne düster. Das Bad führt also zur Abwertung, der Rest des Zimmers ist in Ordnung. Safenutzung nur gegen Aufpreis. Deutsches Sat-TV, kein DVD-Player.

Das Personal spricht durchweg Deutsch, jegliche Versuche unsererseits auf Spanisch zu kommunizieren wurden konsequent mit deutschen Antworten erstickt. Die Rezeptionistin telefonierte beim Checkout lieber als uns ein Wort des Abschieds zu widmen. Das nahmen wir zur Kenntnis. Die Servicekräfte im Restaurantbereich müssen jeweils unzählige Tische bedienen, blieben dabei immer höflich und ruhig, das war beeindruckend professionell. Mit weiterem Personal sind wir nicht in Kontakt gekommen.

Wir hatten Halbpension gebucht, können also das Frühstücks- und Abendessen-Büffet bewerten. Die Vielfalt war beeindruckend, die Qualität der Speisen war allenfalls erträglich, was mehr an der Umsetzung als an der Qualität der Zutaten lag. Der Koch bot eine wässrige rote Brühe als Tomatencremesuppe an, die obligatorischen Nudeln wurden mit einer Napolisoße übergossen, die überraschend Thunfischstücke beinhaltet und zudem mit der Suppe in Sachen Wässrigkeit mithalten konnte. Es ist einfach schade, wenn aus guten Zutaten so wenig gemacht wird, dass man sich eine Tütensuppe und Tütennudelsoße gewünscht hat. Vegetarier sollten dieses Hotel meiden: Alles enthält entweder Wurst, Fleisch oder Fisch. Wir hatten uns von den zahllosen positiven Essensbewertungen in dieses Hotel leiten lassen.

Das Hotel liegt am Rand des Naturschutzgebiets von Cala Millor in erster Reihe am Strand. Der Transfer dauert mit dem Auto 60 Minuten, mit dem Transferbus ggf. deutlich länger, wenn Zwischenstopps eingelegt werden bei anderen Hotels.

Der Pool ist in Ordnung, nicht sonderlich groß und wird selbst im Winter in Ordnung gehalten.

In Cala Millor gibt's außer dem Strand nichts zu sehen, die Promenade ist lang genug für einen ausgedehnten Spaziergang. Schön ist das direkt benachbarte Naturschutzgebiet zum Spazierengehen. Wer nach Cala Millor geht, der weiß, dass er völlig ab vom Schuss bucht, alles touristisch Interessante (Palma, Ballermann, Pollenca, Nordküstengebirge) ist rund 60 Autominuten entfernt. Ein besonderer Tipp, der absolut keinen Cent zusätzlich kostet und heimatlosen Hunden hilft, die auf Mallorca ansonsten getötet werden: Flugpatenschaft. Wir haben das zum ersten Mal ausprobiert. Wer danach googelt, findet sofort die relevanten Organisationen. Das läuft so: Fluggesellschaften nehmen Hunde mit, solange ein Ticketinhaber als Pate auftritt. Dafür kommt man mit den Tieren nicht einmal in Kontakt, wenn man das nicht möchte: Man meldet seinen Rückflug und die Anzahl der Personen auf der Website dieser Organisationen an. Die buchen dann ein bis zwei Hunde dazu und zahlen die anfallenden Gebühren. Am Flughafen trifft man dann vorm Checkin den Ansprechpartner, der das Tier bis zum Checkin begleitet, fertig. In Deutschland erhält man die Hundeboxen bei der Gepäckausgabe und muss die Boxen nur noch aus dem Sicherheitsbereich auf dem Gepäckwagen mitnehmen. Dort wartet der Abholer. Die heimatlosen Tiere kommen von der Straße Mallorcas, werden vor dem sicheren Tod gerettet - und all das kostet unsereins keinen Cent. Das finden wir so genial, dass wir jetzt immer Flugpaten sein werden.