Royal Karthago Djerba

Das Hotel im allgemeinen ist sehr schön gelegen, gepflegt und auch sehr hübsch. Aufgrund des Baustils liegen die Fenster der Zimmer teilweise oder komplett zu den einzelnen Durchgängen. Das bedeutet, dass man nachts kein Fenster geöffnet lassen kann, da die im Erdgeschoss gelegenen Zimmer, das Fenster ebenerdig haben und dieses auch noch direkt neben dem Bett. Schlafen also nur mit Klimaanlage!

Die Zimmer wären recht nett und auch geräumig, allerdings kann man kein Fenster öffnen, da jeder der vor dem Zimmer vorbeigeht, hereinsieht (und das sind viele Leute). Jalousien gibt es nicht, nur Holztafeln zur Verdunkelung, die an der Innseite der Fenster angebracht sind, sich alsomit dem Fenster öffnen. Es wird jeden Tag geputzt und das relativ sauber. Allerdings fiel uns auf, dass Mängel (z.B. Schimmel) einfach schnell mit Farbe überpinselt wird. Den ganzen Tag ist Personal mit Farbe unterwegs und streicht Mängel einfach weiss an. Es riecht auch immer sehr intensiv nach Farbe.

Das Zimmerreinigung und das Servicepersonal im Gastronomiebereich sind die einzigen, die sich wirklich sehr um die Gäste bemühen. Aufgrund des ohrenbetäubenden Lärms der Animation (welcher man nirgends ausstellen kann, da überall Lautsprecher sind) und der wirklich absolut frechen Art der Animateure haben wir uns bei der Rezeption beschwert. Diese teilte uns mit, dass sie darauf keinen Einfluss haben, da die Animation ein eigenständiges Unternehmen ist und der Chef ein Freund des Hoteldirektors. Auch haben wir ein Doppelzimmer gebucht (Hochzeitsreise) und haben ein Zweibettzimmer erhalten. Auch hier hat die Rezeption nicht reagiert und so getan, als würden sie nichts verstehen (wir sprechen englisch und französich!).

Der Speisesaal, der an eine Massenabfertigung erinnert, ist sehr laut. Nichraucherzonen werden nicht eingehalten. Die Bekleidungsvorschriften auch nicht. Man sieht Menschen (Araber) in wunderschönen Seidenroben und daneben Leute im Trägershirt und kurzer Hose (direkt vom Strand mit Sand an den Beinen). Die Speisen sind nahezu immer ident, die Reste von mittags werden in "faszinierenden" Kreationen am Abend wieder verwertet. Nur die landestypischen Gerichte (sehr viel Eintöpfe) sind immer mit frischem Gemüse und sehr lecker zubereitet.

Die Transferzeit zum Hotel ist mit 40 Minuten nicht sehr lange. Leider ist es aber fast das letzte Hotel, das bedeutet, man ist bei der Transferzeit immer von den Mitreisenden abhängig. Beim Rückflug mussten wir vor einem Hotel 30 Minuten warten, da die Mitreisenden noch nicht abfahrbereit waren. Die Hotelumgebung ist sehr kahl, es stehen viele Bauruinen und verwahrloste Tiere herum. Öffentliche Verkehrsmittel kann man sich sparen, da man im Hotel permanent von jemanden angesprochen wird, der eine Teppichknüpferei mit anschließender Stadtrundfahrt anbietet. Der Strand ist morgens 50 cm hoch mit Seegras zugedeckt. Gegen 10.30 Uhr kommt der große Bagger und schiebt alles an den Rand (wird nicht enfernt!). Wieder enorme Lärmbeslästigung, Abgase, Verrottungsgestank! Ausserdem führt an einer Seite des Strandes ein Abwasserrohr ins Meer.

Die Schirme und Liegen am Strand sind ab 6.00 Uhr komplett reserviert. Wir beobachteten eines morgens ganz fasziniert um 5.55 Uhr wahre Völkerwanderungen an den Strand und den Pool, bewaffnet mit Bergen von Strandtüchern in Pyjamahosen und Nachthemd. Die Disco hört man, obwohl am anderen Ende der Anlage, bis diese um 2.00 Uhr schließt, sehr laut. Der Pool ist selbst im September ewig überfüllt. Die Animateure trinken extrem viel Alkohol, sind sehr aufdringlich und arrogant. Bitten um zurückschalten der extremst lauten Musik am Strand und am Pool werden mit Bemerkungen wie: Such dir ein anderes Hotel, wenns dir nicht passt! abgewiesen.

Der Tagesausflug zur Oase Zarzis ist sehr zu empfehlen! Allerdings sollte man die Variante mit dem Bus wählen, da dies komfortabler als im Jeep ist.