Alpenheim Jörgele

Unser Appartement war sehr geräumig und absolut zweckmäßig eingerichtet. Es gab 2 Schlafräume, eine kleine Küchenzeile mit Kühlschrank und einen großen Esstisch mit herrlichem Ausblick auf die Berge. Leider befand sich auf dem Balkon keinerlei Stuhl oder Tisch, was das tägliche Trocknen und Auslüften unserer Wandersachen etwas schwierig gestaltete, aber nicht weiter tragisch war. Soweit zum Positiven. Absolut unverständlich und erschreckend hingegen war der gereinigte Zustand bzw. der Geruch der Handtücher. Diese wurden vermutlich mit irgend einer grauen- und ekelhaften Chemiekeule (Chlor?) behandelt und/oder gewaschen. Leider fehlte uns eine mitgebrachte Alternative und so kostete uns das tägliche Abtrocknen mit diesen stinkenden Dingern eine echte Überwindung. Unsere Gesichter beispielsweise wurden von uns mit Toilettenpapier abgetrocknet. Einfach ein unhaltbarer Zustand!

Von Service, Gastfreundschaft oder wenigstens der Einhaltung einfachster, international und allgemein gelebter Umgangsformen konnte in unserem Fall von seitens der Seniorchefin während des gesamten Aufenthalts keine Rede sein. Wir fühlten uns in diesem Hotel zu keiner Zeit willkommen und mussten wiederholt die Frechheiten und Dreistigkeiten der Wirtin über uns ergehen lassen. Nur wenige Beispiele verkürzt dargestellt: Wir hatten für unsere Tochter Wlan mit einem Volumen von 5 GB und einer Laufzeit von 7 Tagen gebucht und bezahlt. Nach 3 Tagen und einem nachvollziehbaren Traffic von ca. 650 MB war keine Verbindung mehr möglich. Auf Nachfrage unsererseits, ob eventuell die Internetverbindung des DSL-Modems gestört sein könne, wurden wir zunächst angeblafft und anschließend belehrt, dass wir hier gefälligst "Urlaub zu machen hätten und nicht den ganzen Tag am Handy rumspielen sollten". Desweiteren wurde uns am drittletzten Tag während des Frühstücks süffisant eröffnet, dass wir "ruhig schon morgen abreisen könnten". Am vorletzten Tag wieder zur gleichen Zeit wurden wir gefragt, ob dies unsere "Henkersmahlzeit" wäre, oder ob an unserem Abreisetag ein letztes Frühstück bereit zu stellen sei. Als wir dankend ablehnten, konfrontierte uns die Wirtin unverblümt mit dem Vorschlag, "Beim nächsten Mal könnten wir den Voucher vom Reisebüro vorab mit der Post an Sie versenden und selbst gleich zu Hause bleiben". Als Abschiedsgruß gab es dann auch von kein "Vielen Dank, auf Wiedersehen und eine gute Heimfahrt!", sondern ein nicht gemachtes Zimmer und fehlendes Toilettenpapier. Meine Frau und ich bereisen nun gemeinsam seit 25 Jahren die Welt. Aber so ablehnend, herablassend und frech wurden wir noch nirgendwo von einem Hoteleigener oder Angestellten behandelt. Wir werden im nächsten Jahr unseren Urlaub wieder in Sölden und dem herrlichen Ötztal verbringen. Das Alpenheim Jörgele aber wird uns in ewig schlechter Erinnerung bleiben.

Das Frühstück wurde von uns als sehr dürftig und lieblos empfunden. Hier war an jedem Morgen der sprichwörtliche Schmalhans Küchenmeister. Brötchen (nicht immer frisch), drei Sorten billigster Aufschnitt, ebenso der Schnittkäse. Alte, pappige Cornflakes und eine Palette Jogurt, Marmelade und Nutella-Päckchen, Milch und Instant-Saft war so ziemlich alles, was tagtäglich gereicht wurde. Der abgepackte Frischkäse (seit 3 Monaten abgelaufen!) war nicht mehr zum Verzehr geeignet und stellte wohl nur noch Dekoration dar. Die Butter gab es auf Zuteilung. Die tägliche Ration wartete morgens bereits in Form von einem geschnittenen Scheibchen pro Person am Tisch . Ein Frühstücksei pro Nase war die einzige Abwechslung und wurde ausschließlich an jedem heiligen Sonntag dargereicht. Über 12 Tage hinweg gab es kein Stück Obst, keine Tomate, Gurke, etc. Weiterhin war der Kaffee schlichtweg ungenießbar, weshalb wir ab dem dritten Tag notgedrungen auf Tee umsteigen mussten. Den täglichen Morgenkaffee gab es für uns dann jeweils beim nächsten Bäcker to go.

Mitten im Ort, daher sehr zentral gelegen. Weiterhin sehr ruhige Lage. Bergbahnen, Bushaltestellen, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten usw. in wenigen Gehminuten zu erreichen. Kostenloser Parkplatz direkt vor dem Haus.

In der Pension selbst befindet sich ein kleiner Wellnessbereich, welchen wir nicht genutzt haben. Alle anderen Freizeitangebote im Ort sowie der Umgebung waren, wie bereits beschrieben, schnell, bequem und sehr einfach zu erreichen. Unbedingt empfohlen sei hier der Erwerb der "Ötztal Card". In Sölden und Umgebung bieten sich für unterschiedlichste Altersgruppen und Bedürfnisse alle Möglichkeiten, den eigenen Urlaub abwechslungsreich und vor allem erholsam zu gestalten.

Das Hotel in bester Lage und zufriedenstellender Ausstattung disqualifizierte sich letztendlich leider vollends durch nicht nachzuvollziehende, vermeidbare Sparmaßnahmen, aber vor allem durch das unmögliche Auftreten der Gastgeberin und der dadurch erzeugten eiskalten Atmosphäre.

Alles bestens gelaufen. Wir hatten keinerlei Probleme. Jederzeit wieder mit Neckermann.