Hotel Im Schwedischen Hof

Nun, mit Komforthotel wurde hier der Mund doch etwas voll genommen! Das Hotel an sich ist klein, ruhig, sauber und an sich okay - mehr aber auch nicht. Das Frühstück gibt nicht mehr her als das einer besseren Jugendherberge, keinerlei Extras oder Raffinessen, auch nicht am Adventswochenende unseres Besuchs. "Tischmülleimer-Mentalität", wenn jemand weiß, was ich damit meine - alles essbar, nix mit Stil. Zum Abendessen sah das Ambiente ansprechender aus. Der Pool war leider defekt und daher nicht zugänglich (und hoffentlich für den unangenehmen Geruch im Haus verantwortlich, könnte aber auch sein, dass es den permanent gibt), die Sauna ist ebenfalls extrem schlicht gehalten mit zwei Plastikstühlen als Erholungsbereich (direkt im Eingang platziert) und zwei nicht wirklich gut funktionierenden Duschen. Die Kinderfreundlichkeit ist sagen wir eingeschränkt, zumindest bekommt man keineswegs das Gefühl, dass Kinder in diesem Hotel große Freude hervorrufen. Niemand kommt auf einen zu und bietet Dinge wie Hochstühle oder Kinderbetten an, die Zimmerreinigung kommt genau zur Zeit der Mittagsruhe und man erhält zumindest misstrauische Blicke, wenn das Kind beim Essen lautere Geräusche als einen leichten Schluckauf von sich gibt. Die Gäste bestanden aus zwei bis drei älteren Paaren, denen man den Schwedischen Hof, da nicht übermäßig teuer, vermutlich empfehlen kann, deren Begeisterung sich auf Nachfrage aber ebenfalls in Grenzen hielt. Und die Kunst... nun ja, darüber sollte man aus Geschmacksgründen lieber nicht streiten.

Hotelzimmer eben - Minibar, Fernseher, Balkon und Telefon vorhanden, alles okay. Schön ist, dass das Bad über einen Fön verfügt, v.a. bei schlechtem Wetter. Sehr hellhörig, unangenehmer Geruch (eventuell durch kaputten Pool), sonst keine Beschwerden, aber auch nichts besonders Gutes zu nennen.

Die Atmosphäre ist vermutlich mit nordisch-zurückhaltend zu beschreiben. Wer nicht fragt, bekommt das Nötige, wer fragt, vielleicht auch ein Extra, aber alles ohne übermäßige Herzlichkeit. Absprachen, die morgens getroffen wurden, frischt man am besten nochmal auf (Beispiel: auch wenn die Sauna eigentlich ab 16 Uhr geheizt sein soll, steht man unter Umständen 17.30 Uhr im Bademantel in der kalten Sauna und um Bescheid zu sagen, muss man sich erneut umziehen, da die Rezeption in einem anderen Haus ist).

Es gibt das so genannte Kaminrestaurant, in dem zumindest im Winter alle Mahlzeiten serviert werden. Ich kann nur für das Frühstück sprechen: die Brötchen sind frisch, alles andere ist "basic", d.h. es gibt zwei Sorten Käse und Wurst, etwas lieblos zubereitetes Rührei, Marmelade/Honig/Nutella, mehr oder weniger leckeres Obst... Fertig. Kann man durchaus zu sich nehmen, Gaumenfreuden sind es eben nicht. Daher sah ich mich nicht veranlasst, die übrigen Mahlzeiten auszuprobieren. Die Getränke sind ebenso geartet, nicht allzu billig, aber recht billig zurecht gemacht. Hygiene ist in Ordnung.

Liegt mitten in Binz, nicht allzu weit vom Strand (je nach Gehtempo weniger als 5 min), auch alle anderen Dinge wie Einkaufsmöglichkeiten etc. sind gut erreichbar. Ausflüge sind je nach Transportmittel überallhin innerhalb kurzer Zeit möglich.

Minimum für das Angekündigte. Meint ja, es gibt eine Sauna, einen Pool und einen Wellnessbereich sowie einige Fitnessgeräte, aber das Ambiente verleitet auch mehr dazu, ein entsprechendes Angebot in einem anderen Hotel wahrzunehmen. Pool war gerade defekt.

Absolut sehenswert, vor allem mit Kindern, ist die Ausstellung des Nationalparkzentrums Königstuhl. Ebenfalls eher ein Kindertipp: die Pirateninsel Putbus (bei schlechtem Wetter). Einkaufsmöglichkeiten gibt es reichlich und auch den einen oder anderen netten Italiener in der Nähe. Handyempfang war zumindest für mich okay. Rügen ist trotz in unserem Falle eher schlechten Wetters richtig klasse und bietet vom Wandern über Strandgänge, Radeln etc. zahlreiche Möglichkeiten für Aktivitäten. Die Landschaft ist auch im Winter zauberhaft.