Houda Golf & Beach Club

Das Hotel ist ein älteres, sanierungsbedürftiges und hellhöriges Gebäude. Fast überall darf geraucht werden, was für Nichtraucher unerträglich ist. Sehr viele Zimmer, sehr viele Familien mit lauten Kindern, sehr viel Lärm. Jede Menge Angestellte, die im Schneckentempo und sehr laut ihre Arbeit verrichten (in Deutschland läge die Zahl des Personals bei der Hälfte, und die Effizienz wäre dabei trotzdem doppelt so hoch). Das Frühstück bescheiden: Kein Saft, kein Obst, nur fettiges Zeug. Der Kaffee schmeckt nach Chlor, der Tee schmeckt nach Chlor, die warme Milch ist ein gelbliches Etwas (mit Milchpulver angerührt?). Mittag- und Abendessen war etwas besser, insgesamt aber auch viel zu fettig und geschmacklos. Die Getränke: Künstliches extrem süßes Sirup-Zeug für die Kinder, abends Fanta, Cola, Sprite und Wasser. Für die Erwachsenen Bier und Wein, beides nicht wirklich genießbar.

Bei uns wären die Zimmer vielleicht allerhöchstens Jugendherbergs-Qualität. Die Matratze war so schlecht, dass sich die Metallfedern durchdrückten, ich wachte jeden Morgen von den Schmerzen auf. Und an einem Tag hatte ich eine Kakerlake im Bett. Das Bad: Alt und runtergekommen mit uralten Armaturen. Das angebliche Sat-TV: ein Mini-Fernseher, bei dem gerade mal ZDF und RTL mit flimmerndem Bild gingen. Überall stank es nach Chlor, Betten und Möbel aus Metall und unbequem. Wir bewohnten ein Familienzimmer mit angeblichem Meerblick. in der Realität war der Blick von einer Palme verdeckt. Das Personal ratterte den ganzen Tag über mit Wägen durch den Flur. laut. Auch brüllten sie laut (auf Arabisch) miteinander herum. Unterhalten konnte man das nicht nennen. Balkon hatten wir keinen. Und auch sonst gab es nichts weiter in dem kargen Zimmer.

Der Kellner, der an unserem Tisch abräumte, war sehr freundlich und zurückhaltend. Andere hingegen, vor allem an der Rezeption und Kellner in höheren Postionen, waren sehr unfreundlich. Eine Person, die angeblich für den Kontakt und die Zufriedenheit der Hotelgäste zuständig war, war sogar sehr aufdringlich. Nach einem Mückenstich bekam mein Sohn eine Infektion. Arzt und Pfleger waren sehr nett und hilfsbereit. Ebenso ein zweites Mal, als er eine Magen-Darm-Infektion bekam. Und dennoch hatte ich das Gefühl, dass auch hier versucht wird, Profit aus dem Leid anderer zu schlagen. Die Arzneien kosteten doppelt so viel wie bei uns .

Schlechte Qualität. Der erste Urlaub, in dem ich abgenommen habe. Alle Speisen viel zu fettig und geschmacklos. Das Gemüse entweder im Teigmantel ausgebacken oder matschig gegart. Das Fleisch fast immer trocken. Salattheke war O.K., wenn es auch immer diesselben Zutaten gab: Tomaten, Zucchini, Gurken. Getränke: Alles künstliches, farbstoffhaltiges Zeug. Bier und Wein nicht schmackhaft. Blieb also nur Wasser. Dafür brauche ich kein All inclusive .

Das Hotel liegt in einer Reihe massenhaft weiterer Hotels. Ein Strandspaziergang ist nur in kurzer Form möglich, da die Hotels Abgrenzungen haben. Der Strand selbst: Sehr schmutzig. Sehr viel Müll und Zigarettenkippen (auch da wird großzügig zum Rauchen eingeladen, indem an jedem Sonnenschirm ein Aschenbecher hängt). Wenn man am Strand ist, sieht man linker Hand eine große Industrie-Anlage. Lädt nicht unbedingt zum Baden ein. Außerhalb des Hotels sind die Gebäude sehr herunter gekommen. Sie Straßen sehr schmutzig, überall liegt Müll herum. Weit und breit keine schöne Landschaft in Sicht. Der kostenlose Ausflug, den das Hotel nach Sousse anbietet, ist eine einzige Kaffeefahrt: Man wird geschlossen zum Teppichhändler geschleust, wo man sich dann aufhalten muss, während versucht wird, einem etwas zu verkaufen bis der Gruppenführer dann endlich zum Weitergehen auffordert. Dann kommt das nächste Geschäft dran – mit Billigkopien von Turnschuhen usw. Ein bezahlter Ausflug, Kamelreiten, war ganz nett. Wenn man auch auf einem staubigen Feldweg entlang von Olivenplantagen und Industriegebiet ritt, statt, wie romantischerweise angenommen, etwas außerhalb. Gegenüber des Hotels befindet sich ein ganz gutes Einkaufszentrum mit festen Preisen, was für Europäer doch irgendwie angenehmer ist, als das Feilschen und der ständige Verdacht, dass man übers Ohr gehauen wird. In ein tunesisches Taxi wollte ich übrigen zu keinem Zeitpunkt steigen, obwohl ich mir sagen ließ, sie seien bezahlbar.

Alles Anlagen vergammelt. Die angepriesenen Tennisplätze: Schrott. Der Boden ein Betonboden aus schiefen Platten. Die Minigolfanlage zugewachsen, verrottet, schmutzig. Dann gab es noch einen Boggia-Platz mit komplett verrosteten Kugeln. Das Animationsteam spielte den ganzen Tag mehrmals die gleiche Musik. Und zwar so laut, dass man sie überall hörte und es unmöglich war, vielleicht mal mit dem iPod eigene Musik zu hören. Ständig wurde irgendetwas repariert, lautstark mit Bagger der Garten umgegraben und Rasen gemäht (um die Mittagszeit). Auf das Animationsteam hatte mein Sohn keine Lust, das war alles nicht sehr einladend. An den Swimmingpools stand ein Schild, man solle nicht ins Wasser gehen, wenn man Wunden hat oder empfindliche Haut. Auch das lud uns nicht gerade dazu ein, ins Wasser zu gehen. Der Strand schmutzig, zugemüllt, mit aufdringlichen fliegenden Händlern.

Wenn man von einem Urlaub Folgendes erwartet: schöne Dinge erleben, freundlich und diskret behandelt werden, gut essen und trinken, in Ruhe am Strand chillen, nachts erholsam schlafen, eine schöne Umgebung, interessante Ausflüge, freundliche Menschen die einen nicht nur abzocken wollen . Dann sollte man dieses Hotel keinesfalls buchen. Für die minderwertige Qualität war selbst der günstige Preis zu viel! Ich kann das keinem weiterempfehlen.