Voyage Sorgun

Die Zimmer sind sinnvoll eingerichtet, zwar auf das Notwendigste reduziert, alle Elemente aber dafür von hoher Wertigkeit und tadelloser Funktionalität. Die Betten sind sehr bequem und die Klimaanlage - Das ist ja wirklich nicht überall so! - ist "idiotensicher". Genossen haben wir in den Abendstunden unsere zwei (!) Balkone. Außerdem bestechen die Zimmer - wie das gesamte Hotel! - von absoluter Reinlichkeit: Alle Bereiche wurden täglich gereinigt, es gab stets frische Handtücher und das Zimmermädchen war meist schon fertig, wenn wir nach dem Frühstück unsere Strandsachen geholt haben: perfekt! Die gesamte Anlage liegt - mit Ausnahme des Strandbereiches - in einem Pinienwald und man wohnt überwiegend in schmucken zweistöckigen Häusern. Irgendwie fühlten wir uns die ganze Zeit an die Struktur unserer Parks erinnert - allerdings vom Luxus her auf einem deutlich höherem Niveau. Im Restaurant ging es bisweilen auch einmal hektisch zu, wobei wir aber stets nach kürzester Zeit einen Platz angeboten bekamen. Die Hauptspeisen am Buffet wechselten täglich, der Salat- und der Nachtischbereich waren zu jeder Mahlzeit so abwechslungsreich bestückt, dass es wahrscheinlich Wochen braucht, um alle Angebote zu kosten. Und alles, alles war köstlich! Die Poolanlagen sind sehr gepflegt, zahlreich und von ausreichender Größe. Das Wasser war uns etwas zu warm, allerdings: Das Meer war noch wärmer! In allen Bereichen (Strand und Pool) waren jederzeit Liegen und Schirme zu bekommen. Überall wird man in angemessenen Intervallen mit Getränken versorgt oder man bedient sich selbst schnell an einer der vielen Bars in unmittelbarer Nähe. Das Personal spricht kein Deutsch, leidlich Englisch, liest einem aber scheinbar die Wünsche von den Augen ab: Ein besonders Lob für die erfahrene Freundlichkeit und Aufmerksamkeit in diesem Bereich. Die Gästestruktur ist schnell beschrieben: hauptsächlich osteuropäische und einheimische Familien mit kleineren Kindern.

Wir waren von diesem Hotel sprichwörtlich "begeistert". Wenn es so etwas wie "unaufdringlichen Luxus" gibt, hier haben wir ihn gefunden. Angefangen vom frisch gepressten Orangensaft zum Frühstück bis zu den Abendshows fühlten wir uns rundum verwöhnt. Eine "kleine" Einschränkung: Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, dass osteuropäische Urlauber eine andere Wertigkeit bezogen auf Lebensmittel haben, als in den Kreisen, in denen ich sozialisiert wurde, üblich. Dass einige Eltern allerdings aus ihren Ferien so etwas wie "Erziehungsurlaub" machen und ihre Jüngsten ohne einzugreifen schalten und walten lassen, wie es diesen beliebt, haben wir als sehr unangenehm empfunden. Spätestens wenn Kellner mit beladenen Tabletts an die Seite springen müssen, weil Kinder zwischen den Tischen Fangen spielen oder mit den Hochstühlen ihrer kleinen Geschwister Wettrennen veranstalten, finde ich das selbst als (hoffentlich) toleranter Vater unverantwortlich. Schade, dass es scheinbar keine Restaurantleitung gibt, die hier rigoros durchgreift, wo ich doch hingegen im Küchenbereich mehrfach beobachtet habe, dass der Küchenchef Eltern charmant auf den Unsinn hingewiesen hat, den ihre Jüngsten dort mit den Lebensmittel zu veranstalten versuchten. Aber natürlich ist das Hotelpersonal nur äußerst bedingt für solche Umstände verantwortlich zu machen. Letztlich bin ich auch sicher, dass die hier beschriebenen Begebenheiten kein exklusives Problem dieses Hotels sind, sondern sich vielerorts wiederholen. Und dieses abschließend, sozusagen zur Entschärfung: Unangenehm ist das geschilderten Verhalten wirklich nur im Restaurantbereich aufgefallen, am Pool und anderswo haben sich auch die Kleinen tadellos verhalten. Fazit: In unserer Familie gilt von jeher die Ansicht, "die Welt ist zu groß, um zweimal an den gleichen Ort zu fahren". Nach unserem Aufenthalt im "Voyage Sorgun" würden wir für dieses Hotel unseren Wahlspruch jedoch noch einmal überdenken: Wir kommen gerne wieder!