Iberostar Mehari Djerba

Die Hotelanlage selbst ist eigentlich gut und könnte sicherlich auch 4 Sterne haben, aber leider gibt es insgesamt viel zu beanstanden. Vielleicht liegt's ja am Management. Also für 3 Sterne ist es o.k., aber manches liegt im Argen.

Die Zimmer waren sauber und wurden täglich gemacht. Manchmal wurde vergessen, das eine oder andere Handtuch bzw. eine neue Badematte hinzulegen. Das hingelegte Trinkgeld in Höhe von 5 Dinare wurde 3 x verschmäht. Dann habe ich den Zimmerservice, ein junger Mann, abgepaßt und befragt. Er antwortete arrogant und frech, was er denn mit 5 Dinaren machen sollte, geteilt durch den Kurs von 2 machten das doch wohl nur 2, 50 Euro aus. Das wäre nicht genug. Meine Antwort darauf: "Wenn er das doch 2 bis 3 x in der Woche bekommen würde, dann wäre es doch wohl genug." An diesem Tage habe ich 10 Euro draufgelegt. Er hat aber nie wieder etwas bekommen. Als sehr schlecht empfand ich die getrennten Betten, die sehr leicht auseinander rutschten.

Die Freundlichkeit und der Service sind gut. Es wurde überwiegend französisch und auch deutsch gesprochen. Die überwiegende Mehrheit war Deutsch.

Man hat sich sehr bemüht. Es war sauber und attraktiv. Bei näherem Hinsehen jedoch war die Reichhaltigkeit lediglich bei den süßen Kuchen zu finden. Neben Rindfleisch, Geflügel und Hammel gab es auch hin und wieder mal Fisch. Das Angebot war jedoch sehr dürftig. Meistens gab es den ganz kleinen Fisch, welche voller Gräten war. Selten gab es ein kleines Stückchen Filet ohne Gräten. Das Publikum entsprach der Sterne-Ausstattung des Hotels und so sah das Buffet dann auch nach der Schlacht aus. An manchen Ständen hätte das Personal immer wieder nachbessern müssen wie z.B. an der Eis-Ausgabe. Das Wasser für die Eislöffel hätte besser nachlaufen müssen, um sauber auszusehen. Trinkgeld für die Kellner war obligatorisch, aber es mußte nicht sein, daß bereits vorgezapfte Biere und Wasser auf dem Tisch vorhanden waren, wenn man zum Essen kam. Vielleicht mochte man ja auch mal etwas anderes trinken und kein verschaltes Bier. Hier fehlt es an der Ausbildung der Kellner, auch wann ein Gang beendet ist oder nicht. Überwiegend wurde schnell abgeräumt, aber es kam auch vor, daß überhaupt nicht abgeräumt wurde. Also das Niveau war absolut nicht gut.

Die Lage des Hotel liegt abseits von Sehenswürdigkeiten oder einer größeren Stadt. Der nächste Ort mit Einkaufsmöglichkeiten und Märkten ist Midoun in ca. 3 Km Entfernung. Das Hotel liegt zwischen zwei Straßen parallel zum Strand, einer Autostraße und einer so gut wie nicht befahrenen hinteren Straße in Reihe mit vielen anderen Hotels und liegt fast am Ende dieser Hotelketten. Eine Promenade gibt es nicht. Um zum Strand zu gelangen, muß man die Hotelanlage sowie die hintere Straße überqueren, um dann in den Strandbereich mit Strandbar und Toilette zu gelangen. Am Strand selbst gibt es die mit Gras oder ähnlichem bedeckten Sonnenschirme und die Sonnenliegen. Eine Taxifahrt zur nächsten Stadt Midoun kostet 4 Dinare. Meistens stehen immer 1 bis 2 Taxen an der Hoteleinfahrt an der Straße.

Die Animationen war viel zu aufdringlich. Es war alles zu laut. Über den ganzen Tag verteilt, orgelte laute Musik. Eine Bingo-Veranstaltung war unmöglich, das Geld war bezahlt, aber eine Erklärung, wie das Spiel gehandhabt werden mußte, gab es nur in Französisch, in Deutsch war nichts zu verstehen, in Englisch konnte man sich die genannten Zahlen heraushören. Der Kampf um die Liegen durch Belegen mit Handtüchern des Morgens fing bereits sehr früh an. Als ich zum Schwimmen ging, konnte ich beobachten, wie Säuberungspersonal ihr Schmutzwasser in den Pool kippten, die Eimer ausspülten und dann verschwanden. Selbstverständlich habe ich das an der Rezption angezeigt. An den nächsten Tagen konnte ich beobachten, wie fleißig die Becken und Ränder und das Wasser gereinigt wurden. Auch konnte ich diverse Messungen der Wasserqualität beobachten. Ich kann bestätigen, daß das Wasser an den folgenden Tagen immer sehr sehr sauber war. Die bevorzugten vorhandenen Sitzplätze auf der Terrasse nach dem Essen waren immer sofort besetzt. In der Bar selbst war es zu warm. Getränke mußte man an der Bar selbst abholen, was auch immer ein Trinkgeld gekostet hat. Betrunken werden konnte man nicht, was ja auch nicht gewollt war, weil der alkoholische Anteil an den Getränken mit Sicherheit immer gestreckt war. Einmal ist es mir passiert, daß eine Flasche Wodka vor meinen Augen aufgemacht wurde und siehe da, der Wodka-Lemmon-Coktail schmeckte ja nach Wodka. Oft kam es vor, daß es um 22:00 Uhr keinen Wodka und keinen Dattel-Likör mehr gab. Im ganzen gesehen, kann man das kleine Wasserglas nicht als Coktail ansehen. Bei den Getränken war das Angebot miserabel. Ich behaupte, daß die Kellner Alkoholika gestreckt haben und für sich selbst verwendet haben. Oft waren wir gegen 23:00 Uhr im Bett. Das reichte. Jedoch konnte man nicht einschlafen, weil unsere Zimmer so lagen, daß wir die überaus sehr laute und monotone Diskomusik des Nachbarhotels bis 1:00 Uhr nachts ertragen mußten. Im ganzen gesehen, wurde man in diesem Hotel wie im Kindergarten regelrecht verwahrt. Eine ruhige und erholsame Stunde habe ich nur bei einer Ganzkörper-Massage, die sehr gut war, erfahren.

Bei besserer Ausbildung und Qualität des Personals in Küche, Bar und Restaurant und vornehmerer Zurückhaltung und einem ausgewogenerem Angebot an Speisen könnte das Hotel auch 4-Sterne erhalten. Es ist eben auf die Masse und einfacheren Menschen abgestimmt. Die Bewertung kann man nur mit "In Ordnung" abgeben.