SENTIDO Le Sultan

Das modern gestaltete Le Sultan empfängt seine Gäste in einer eher modernen als orientalischen Lobby. Auch das orientalische Cafe machte leider durch die moderne Gestaltung einen eher nüchternen Eindruck und die Shisha mochte da auch nicht die gewünschte Stimmung verbreiten. Leider störte uns (September 2013) die nicht im Katalog genannte Baustelle der Hotelerweiterung. Häufiger Baustellenlärm war im Poolbereich nicht so angenehm. Die Zimmer, wie uns bekannt, waren alle kürzlich renoviert, die Betten hatten angenehm feste Matratzen, die Bäder waren sauber. Zimmerservice und Sauberkeit im Hotel waren sehr gut. Aber - abstossend und völlig inakzeptabel war die Müllhalde direkt hinter den Strandliegen. Von der Hotel- und auch Reiseleitung scheinbar übersehen, auch als Fäkalenendlager der Strandverkäufer mißbraucht - furchtbar. Der, wenn gebucht, gebotene Meerblick ist wunderbar und entschädigt für vieles. Die im Katalog genannte direkte Strandlage gab es eventuell vor 3-4 Jahren - bevor Wind und Wellen den Sand weggespült und irgendwo anders abgelagert haben. Zur Zeit kann man eher von " direkt an einer kleinen Steilküste gelegen" sprechen. Hinter dem Zaun des Poolgartens fällt das Gelände schroff ca. 2-3 m zum Meer ab ! Den eigentlichen Strand erreicht man nach ca. 150 m Fußweg, rechts des Pools, entlang des Nachbarhotels. Wenn es den mülligen Strand nicht gäbe, hätte ich 4 Sterne für Sauberkeit vergeben - schade

Die Zimmer verfügen über Flatscreens, waren sauber, ordentlich, vermutlich erst kürzlich renoviert und von ausreichender Größe. Das Bad verfügte über Badewanne mit Duschecke und WC. Unser Zimmer, 2. Etage, bot einen wunderbaren Blick auf das Meer, die Küstenlinie von Hammamet und die gesamte Hotel- und Poolanlage. Der Zimmerservice war aufmerksam, rücksichtsvoll und gründlich. Danke dafür. So konnte man auch einmal ungestört länger schlafen. Was ja am Pool bedingt durch die Baustelle nicht immer möglich wäre.

Der Service incl. Check-in, getragen vom durchweg netten und freundlichen Personal, war ausgezeichnet. Die Kellner waren durchweg bemüht die Tische neu einzudecken, Wasser wurde eingeschenkt, die Getränke in angemessenen Gläsern serviert. An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an das gesamte Personal. Die Zimmerreinigung war rücksichtsvoll und gründlich. Zum Personal gehört allerdings auch die Reiseleitung. An ihr perlt Kritik ab wie Wasser auf einer heißen Herdplatte. Ein Museumsbesuch, für uns mit Grund den Ausflug zu Buchen, war nicht mehr Bestandteil der Tour. Siesagte daraufhin nur " das fahren wir schon seit Monaten nicht mehr an" - Ende. Auf die Anmerkung, das man am Strand eine Strandbar vermisse, kontert sie mit " jeder Gang macht schlank ". Sie war aber augenscheinlich nicht oft am Strand. Liebe Reiseveranstalter - bitte trennt euch von solchem Personal.

Diese Bewertung trägt den Titel " Licht und Schatten". Dies ist nirgendwo deutlicher als in der Gastronomie. Was die Kellner im Service herausreißen, macht die Küche mit ihrem unkoordinierten Buffet zunichte. Jeden Abend ewiges anstehen an den einzelnen Ständen, abwechslungslose Küche und zum Teil unaufgeräumte Buffets. Trotz allem war das Essen relativ geschmackvoll. O.K. die gebratenen Fische hatte massig Gräten, das Fleisch (Rind) war häufig zäh. Die Leber war schmackhaft, aber jeden Tag? Die Alternative war Geflügel, zubereitet in allen erdenklichen Arten, aber warum täglich. Am negativsten viel das Dessert-Buffet auf. Wenn man ein Törtchen oder einen Pudding sah, musste man es/ihn sofort mitnehmen, denn weg ist weg, da wurde nichts nachgelegt und wenn, dann etwas anders. Da sind wir aus vielen Reisen in viele Länder - unter anderem auch Tunesien/Djerba - ganz anderes gewöhnt. Und wir gehören definitiv nicht zur MC-Donald-Generation, die ein Jahr lang Burger konsumieren und im Urlaub Wunder erwarten, aber die Gastronomie war mit Abstand der schlechteste Teil des Hotels und die schlechteste, die wir je kennengelernt haben. Wohl gemerkt - das Essen und die Küche, nicht der Service !

Das Hotel liegt am Ende des nördlichen Teils von Hammamet. Somit muss man einen mehr oder weniger langwierigen Tranfer akzeptieren (Komforttransfer bei Tomas Cook - nur max. 3 Stopps). Im Außenbereich des Hotels befinden sich einige kleinere Lädchen ( Supermarket), zum Einkauf aller möglichen Dinge. Die Inhaber sind in keinem Fall aufdringlich, aber zu jeder Beratung gern bereit. Auch ein schönes italienisches Restaurant ist in unmittelbarer Nähe zu finden. Das war's dann auch schon, das Leben tobt in Hammamet Yasmin, das man für ca. 13 TD ( ca. 7, 00 €) mit dem Taxi in ca. 20 Min. erreicht.

Sport und Unterhaltung - eine Animation war so gut wie nicht vorhanden. Sehr angenehm, wenn man dies nicht mang. Die Abentunterhaltung wurde von Fremdkünstlern wie Zauberer, Fakir und Tanzgruppen gestaltet. Von der Animation wurde Bogenschiessen, Wasserball, Wassergymnastik und Boggia angeboten. Am Strand waren noch diverse weitere Wassersportmöglichkeiten kostenpflichtig zu finden. Ebenfalls liegt direkt am Hotel eine kleine Tauchschule, die täglich Ausflüge mit dem Zodiac anbietet. Ausstattung und Qualität kann ich nicht bewerten. Aber ich kann mir in den Gewässern vor Hammamet die Tauchgründe nicht sonderlich spannend vorstellen ( bin selbst Taucher). Für wen das Glück allerdings auf dem Rücken der Pferde liegt, der findet es in dem Reitstall im Eingangsbereich des Hotes. Für mich als Laien, sahen Pferde und Stallungen sehr gepflegt aus. Hamam und Tennis, Hallenbad und Jakuzzi werden ebenfalls geboten, kann ich aber nicht bewerten. Der Pool und die umgebende Liegewiese war stets sehr sauber - aber - Vorsicht ! Im gesamten tiefen Schwimmbereich (2, 10 m) gibt es keinerlei Ausstiegsleitern bzw. Treppen ! Leider werden auch in diesem Hotel viele Liegen schon früh morgens reserviert. Aber das ist ja ein Übel der Gäste, nicht des Hotels. Und da sind Deutsche, Österreicher und viele andere Nationen so gleich Das Poolpersonal, auch an der Poolbar, ist wie schon gesagt sehr aufmerksam und durchweg freundlich. Auflagen und Strandtücher sind nach Abgabe einer Kaution kostenlos. Wer sich wenig bewegen möchte oder will, kann sich seine Cocktails ab 10:00 morgens an seine Liege Servieren lassen. O.K. Fertig-Cocktails, in der Konserve vorgemixt - wer es mag. Und 17:00 ist Schluss mit Getränken an der Poolbar, 23:00 an den anderen beiden Bars. Tja, der Strand. Wenn man da ist, findet man einen schönen, flach abfallenden Sandstrand mit ca. 35 Sonnenschirmen und ca. 70 Liegen - zu wenig, wie ich finde. Also morgens schnell hin, wenn man einen Platz möchte. Wer mag kann einen schönen längeren Spaziergang am Sandstrand entlang der anderen Hotels machen. Aber - in allen Bereichen, die nicht direkt zu den Hotels gehören türmt sich der Müll. Dieser liegt zum Teil nur 1-2 m von den ersten bzw. letzten Strandliegen (oder direkt dahinter, wie im Le Sultan) entfernt. Es ist mir unbegreiflich, das Hotel- und Reisemanager diese Vermüllung einer doch so schönen Landeschaft dulden.

Fazit: Das Le Sultan ist schönes Hotel mit Schwächen. Wir fahren allerdings nicht wieder hin. Warum nicht: Der Hauptgründe sind die mangelhaft organisierte, abwechslungslose Küche und der unsägliche, allgegenwärtige Müll am Strand und zum Teil auch im ländlichen Hinterland. Sicher macht die Erweiterung des Hotels auch eine Neustrukturierung der Küche notwendig und vielleicht stört sich einmal irgend ein Manager am Müll. Dann kommen wir auch wieder.