Riadh Palms

Allgemein konnten wir uns zu keiner Zeit über das Hotel beschweren. Dem Zimmer merkte man an, dass es oft genutzt wird, aber es war alles völlig in Ordnung. Das Bett war angenehm hart, nicht durchgelegen und die Laken wurden jeden Tag gewechselt. Der Meerblick vom Zimmer aus war großartig. Lediglich die Musik (vor allem abends) war bei uns in der dritten Etage etwas laut. Möglich, dass es weiter oben etwas weniger ankam. Generell kann man über die Sauberkeit nicht meckern. Es wurde jeden Tag geputzt, die Bettwäsche und die Handtücher gewechselt. Lediglich der Fön klebt sehr sehr stark, das liegt aber nicht an den Putzfrauen! Andererseits: bei den Temperaturen ist der Fön auch gar nicht nötig. Obwohl wir irgendwo gelesen hatten, dass die Klimaanlage nur bis September genutzt werden kann, funktionierte sie bei uns Anfang Oktober noch hervorragend. Da wir nicht in der Hauptsaison dort waren, war das Hotel vermutlich vergleichsweise leer. Es war sehr angenehm, dass man auch noch um neun oder zehn entspannt seine Liegen am Pool oder Strand bekam. Es waren überwiegend Rentner vor Ort, allerdings aus allen erdenklichen Ländern. Es war jedoch keine Vorherrschaft einer bestimmten Nationalität auszumachen. Wie gesagt: wir konnten uns während des Aufenthalts über nichts beschweren. Aber trotzdem waren natürlich kleine Mängel sichtbar. Es gibt zwar Fahrstühle, aber gerade der Außenbereich erschien uns wenig behindertengerecht. Wir hörten auch von einem Paar, dass das Zimmer wegen der kranken Putzfrau zwei Tage nicht geputzt wurde. Dennoch sollte man immer daran denken: das ist Afrika, nicht Europa! Sowas kann vorkommen, ist ärgerlich, aber meist eher der Einzelfall.

Wir waren mit dem Zimmer völlig zufrieden. Es lag in der dritten Etage (hoch genug für Meerblick - niedrig genug, um nicht auf den Fahrstuhl angewiesen zu sein) und war ausreichend groß. Zimmerreinigung funktionierte bei uns tadellos. Die Putzfrau war sehr nett und gab sich Mühe! Ein Fernseher war vorhanden (VOX, RTL, 3Sat, ZDF und Kika), die Fernbedienung gabs gegen 20 DT Kaution an der Rezeption. Der Safe musste ebenfalls bezahlt werden. Wir haben ihn uns gegönnt, ob er nötig war oder nicht, ist eine andere Frage. Allerdings muss man immer bedenken, dass man den Safeschlüssel ebenfalls wieder verstauen muss. Wir haben ihn deshalb einfach in den Koffer gelegt und diesen verschlossen. Das Bad war sauber, Duschbadewanne war vorhanden. Alles in allem: total in Ordnung!

Der Check-In (nachts um vier) ging schnell und problemlos, allerdings schien der Rezeptionist nicht allzu gute Laune zu haben. Das war aber auch der einzige in dieser Woche, der nicht so freundlich war. Die Fremdsprachenkenntnisse können wir nur mit "gut" bewerten, da wir keine hohen Ansprüche hatten. Sie verstehen alle Deutsch, wenn man Getränke bestellt, ansonsten funktioniert auch ein Englisch/Französisch/Deutsch Kauderwelsch sehr gut. Wenn es aber spezifischer wird (wir mussten uns noch einmal nach der Transferabfahrtszeit erkundigen, weil sie auf dem Fax nicht vermerkt war), hilft es doch, etwas Englisch oder Französisch zu beherrschen. Ich geh aber davon aus, dass sie irgendwo jemanden haben, der im Notfall übersetzen kann (oder ein anderer Gast hilft). Hilfsbereit und freundlich waren alle. Wir haben uns vorher wegen Trinkgeld schlau gemacht, können aber nicht bestätigen, dass man ohne beim Essen ignoriert wird. Der Putzfrau haben wir jeden Tag 1-2 DT hingelegt (reicht völlig aus!), die Kellner haben lediglich am letzten Abend etwas bekommen. Wir wurden trotzdem immer freundlich behandelt und schnell bedient (teilweise schneller als andere - vielleicht, weil wir immer auf Französisch bestellt haben . Die Zimmerreinigung war immer in Ordnung. Es wurde täglich gewischt, die Betten neu bezogen und die Handtücher getauscht. Das Bad war auch stets sauber. Wir waren zufrieden. Dass die Möbel kleben (haben wir vorher schon gelesen), können wir bestätigen. Das liegt aber weniger an mangelnder Hygiene als vielmehr an den Putzmitteln, der Menge der Putzmittel sowie der generellen Luftfeuchtigkeit dort. Damit muss man eben einfach leben! Wäscherei, Kinderbetreuung und Wellnessbereich sind vorhanden, haben wir aber nicht genutzt!

Wir haben Frühstück, Mittag und Abendessen stets im gleichen Restaurant eingenommen, wobei es allerdings eher einer Mensa ähnelte. Das ist aber zu verschmerzen, wenn man sich die Menge an Leuten vor Augen hält. Nicht jedes Essen hat immer gleich gut geschmeckt, aber man kann eben kein Essen erwarten, wie man es aus Deutschland kennt. Dass das Essen fade schmecken soll, können wir jedoch nicht bestätigen. Leider mussten wir auch von vielen Nachbartischen stetiges Gemecker anhören, wobei das nicht gerechtfertig war. Es lohnt sich auf alle Fälle, nicht nur auf Nudeln, Kartoffeln und Pommes zurückzugreifen, sondern auch mal etwas auszuprobieren. Eine Magenverstimmung hatte jedenfalls keiner von uns beiden. Das Restaurant war sauber, die Kellner waren mit dem Abräumen meist sehr hinterher und haben (inklusive Tischdecke) wieder neu eingedeckt, wenn die Gäste gegangen waren. Trinkgeld gab es von uns wie gesagt nicht (bis auf den letzten Abend) und wir wurden trotzdem immer freundlich behandelt und gut bedient. Man kann sicher auch andere Kellner erwischen, aber so wie viele Deutsche mit ihnen umsprangen und bei ihnen in inakzeptabler Art und Weise Getränke bestellten (ohne bitte/danke etc), kann ich das verstehen.

Vom Flughafen Enfidha dauerte der Transfer (nachdem es dann endlich losging) ungefähr eine Stunde. Wir waren das letzte Hotel, dass angefahren wurde. Das Hotel liegt direkt am Strand und hat einen eigenen, mit einem Seil abgesperrten Bereich, sodass keine Händler durchkommen. Es stehen sogar Angestellte des Hotels den ganzen Tag dort und passen auf. Das Hotel liegt nur 10 Gehminuten von dem Stadtkern von Sousse entfernt, wo man durch die Medina schlendern kann. Für Kleinigkeiten (Getränkeflaschen, Souvenirs etc) reicht es aber auch, 100 Meter aus dem Hotel rauszugehen, denn dort befindet sich direkt ein Supermarkt (man muss weder die Straße wechseln, noch weit laufen). Von der direkten Umgebung sollte man allerdings nicht allzu viel erwarten. Wie bereits geschrieben: es ist Afrika, nicht Europa. Es ist nicht alles sauber, es stehen viele leerstehende Hotels (auch in direkter Nachbarschaft) rum. Das ist aber alles nicht weiter schlimm, sondern authentisch. Und schlussendlich auch dem Tourismus zu "verdanken". Die Verkehrsanbindungen. es stehen eigentlich immer Taxis in der Nähe oder aber Kutschen vor dem Haus. Zur Altstadt lohnt es sich aber eher nicht zu fahren, sonst verpasst man alles. Man sollte sich auch mal trauen, durch die Stadt in die Stadtmitte zu laufen und nicht nur die Strandpromenade (auch sehr schön!) zu nutzen. In die andere Richtung liegt Port el Kantaoui, was auch einen Ausflug wert ist. Von der Stadt aus fährt dorthin eine Art Bimmelbahn. Eine Strecke kostet dort 2, 500/Person (hin und zurück 3, 500) - billiger als jedes Taxi. Von Port El Kantaoui sind wir dann für ca. 9 DT zurück zum Hotel mit dem Taxi gefahren. Der abgemachte Preis war 8 DT, das Taxameter zeigte 5 DT, aber weil wir uns sehr gut mit dem Fahrer unterhalten haben (auf Französisch), gab es 9 DT. Überlicherweise verlangen sie 10 DT (wer in Deutschland Taxi fährt, sollte sich darüber also nicht beschweren!).

Kinderbetreuung, Wellness und Freizeitangebote haben wir nicht genutzt. Animation war da, manchmal nervig, oft lustig (beim Zusehen). Ein Fitnessraum war vorhanden, ebenso ein Schimmbad (innenliegend) mit Sauna. Außerdem standen Billiardtische da und ein Kicker. Der Strand war SUPER! Die ersten beiden Tage konnten wir nicht verstehen, warum Menschen schrieben, dass der Strand verschmutzt sei. Der Sand war sauber (abgesehen von den Zigaretten, die die bekloppten Touristen rumwarfen und im Sand verbuddelten.), das Wasser war strahlend klar. Dann kam das Gewitter. Es stürmte heftig. Und den nächsten Tag war alles voller Plastikmüll! Der ganze Strand war komplett verunreinigt. An dem Tag ging niemand ins Wasser. Etwas Müll wurde entfernt, aber da es die Nacht wieder stürmte, war alles wieder da. Zwei Tage später war der Strand aber wieder sehr aufgeräumt und ordentlich (im Hotelbereich - spazierte man etwas rum, sah das anders aus). Das Wasser war aber bei weitem nicht mehr so klar wie am ersten Tag. Generell haben sie jedoch alles getan, um es wieder sauber zu kriegen! Der Pool war sehr schön. Die Liegen waren nicht schon um fünf reserviert (eigentlich verboten - wird trozdem gemacht), sodass man auch ausschlafen konnte. Man darf eben kein Luxuspool erwarten, er hat seine Ecken und Kanten sowie Abnutzungserscheinungen, aber wir haben es uns wesentlich schlimmer vorgestellt! Für die Kinder gab es ein kleines Kinderbecken. Liegen, Auflagen und Schirme gibts so am Strand und am Pool, lediglich nen Handtuch muss man mitbringen (oder dort kaufen), denn die aus dem Zimmer dürfen nicht genutzt werden. Wlan gab es lediglich in der Lobby. Das ist aber auch völlig ausreichend, weil man dort sehr schön sitzen kann!

Wir als Studenten waren mit dem Preisleistungsverhältnis völlig zufrieden. Man muss sich aber eben auch immer vor Augen halten, dass dieses Hotel in AFRIKA und nicht in EUROPA liegt. Auch wenn das ein beliebtes Urlaubsziel von vielen Deutschen ist, ist das einfach nicht Deutschland. Wenn man das beherzigt, wird man eigentlich auch nicht enttäuscht. Ich empfehle aber, solch ein Hotel generell - wenn möglich - außerhalb der Sommerferienzeit zu besuchen. Gerade Ende September/Anfang Oktober ist das Wetter meist noch sehr schön (kann aber eben auch mal stürmen) und es ist einfach nicht so voll!

Mit dem Reiseveranstalter hat eigentlich alles geklappt. Wir wurden am Flughafen in Empfang genommen, uns wurde die Busnummer gesagt und dann wurden wir zum Hotel gefahren. Lediglich die Übermittlung der Transferzeit für die Rückfahrt hat nicht geklappt. Dabei gerieten wir in eine Schleife, da es hieß, dass die Zeiten im Ordner des Reiseveranstalter stehen, dort stand, sie sind an der Infotafel zu finden und dort stand, sie stehen auf dem Fax (wo sie eben nicht stand!). Die nette Dame an der Rezeption hat dann nach einigem hin und her beim Vertreter der Reiseleitung vor Ort angerufen und nachgefragt. Dafür waren Französischkenntnisse jedoch sehr hilfreich! Die Reiseunterlagen für den Hin- und Rückflug kamen pünktlich per Mail und mussten nur ausgedruckt werden. Man sollte allerdings gerade den Flugschein in doppelte Ausführung drucken. Denn obwohl Hin-und Rückflug drauf sind, haben sie ihn am Flughafen einbehalten (wir fragten aber auch nicht nach - hatten es ja doppelt). Da man ihn aber für den Rückflug wieder braucht, lohnt es sich, ihn nochmal zu drucken! Den Transfervoucher brauchten wir hingegen gar nicht! Reiseleitung vor Ort: eine junge Dame kam, um uns zu begrüßen. Informierte uns über Kleinigkeiten (Taxipreise bspw.) und erkundigte sich, ob es Probleme gäbe. Ausflüge hatte sie auch im Angebot, die haben wir aber weder besprochen (unser Wunsch), noch in Anspruch genommen.