Club Dolphin

Es handelt sich um eine Hotel mit ca. 150 Zimmern in einer Art Regenwald. Ein Teil des Hotels mit Lobby, Bar, Speiseraum, kleine Einkaufszeile, Ruhepool mit Bar und einem Teil, den Bungalows. Sie sind neu und entsprechen den versprochenen vier Sternen. Der alte Teil des Hotels (mit allen Doppelzimmern) ist im laufenden Betrieb in der Renovierung und entspricht in keiner Weise den versprochenen Sternen. Die Bungalows sind renoviert (sehr schön), die Hotelzimmer sind nicht zu empfehlen (Schimmel, Allgemeinzustand: Renovierungsbedarf). Die Sauberkeit ist im Allgemeinen nicht gut, die Reinigung der Bungalows und der Zimmer ist ausbaufähig. Unser Zimmer wurde nicht einmal nass gewischt. Wollmäuse, Schimmel und Geckos waren unsere Mitbewohner. Die Gartenanlagen werden ordentlich gepflegt, was man vom hoteleigenen Strand nicht behaupten kann. Dieser ist stark durch vom Meer angespülte Abfälle verschmutzt und wird auch nicht gesäubert.

Bei Ankunft bekamen wir (zwei Erwachsene, zwei Kinder im Alter von zehn und acht Jahren) ein Standardzimmer mit Meerblick zugewiesen. Das Zimmer war sehr klein und mit drei Betten und drei Stühlen eingerichtet. Schon in dieser Besetzung konnte man sich im Zimmer kaum bewegen. Auf unsere Nachfrage, wieso nur drei Betten im Zimmer stehen, erhielten wir die Auskunft, dass das Zimmer für vier Betten zu eng sei und das zweite Kind doch besser bei den Eltern mit im Bett schlafe. Man teilte uns mit, dass im Hotel keine größeren Zimmer zur Verfügung stehen und diese Zimmer standardmäßig für die Belegung mit vier Personen angeboten werden. Auf unser Drängen wurde dann doch noch ein viertes Bett ins Zimmer gestellt, was dazu führte, dass weder der ohnehin defekte Schrank aufging noch eine wirklich Bewegung im Zimmer möglich war. Die Antwort des verantwortlichen Reiseleiters war, wir seien doch ohnehin kaum auf dem Zimmer. Die Ausstattung entsprach auch nicht der Beschreibung, da hier kein Wasserkocher vorhanden war. Im Zimmer selbst waren die Möbel defekt (Schrank, Betten), die Vorhänge schimmelig, die Matratzen verschmutzt und die Fußbodenplatten ausgeschlagen. Die Zwischendecke zur nicht funktionierenden Klimaanlage war verschimmelt und verstockt. Verschiedene Reparaturversuche der Klimaanlage schlugen fehl, das Zimmer wurde nach Reklamationen grundlegend gereinigt, was jedoch nicht zu einer grundlegenden Verbesserung der Sauberkeit beitrug, da weder die Vorhänge der Fenster, noch der Duschvorhang ausgetauscht wurden. Somit konnte man im Zimmer nur mit Schuhen und nicht barfuß umher laufen. Von den regelmäßig getauschten Handtüchern konnten meist maximal die Hälfte genutzt werden, da der andere Teil verschmutzt war.

Man kann schon sagen, man fühlt sich wie im Land des Lächelns. Unser Problem war nur, dass durch das Personal immer "Ja Sir, sofort." gesagt wird, häufig aber bis auf die offene Hand für das Trinkgeld nicht viel passiert. Uns hat vor allem gestört, dass man bei berechtigten Reklamationen eiskalt und mit einem Lächeln im Gesicht angeschwindelt wurde. Bestellungen beim Snack dauerten bis zu zwei Stunden, weil die durch die Küche ausgelieferten Snacks offensichtlich nach Höhe des Trinkgeldes verteilt wurden.

Das Essen war hauptsächlich landestypisch, man hat immer etwas gefunden. Aber nach ca. einer Woche bemerkten wir doch, dass in den schwarzen Currytöpfen doch immer wieder das Gleiche drin war. Gleiches gilt für die Nachspeisen. Zumindest haben wir nicht zugenommen und auch keine Probleme mit der Verdauung gehabt. Der Kaffee, welcher durch das Servicepersonal ausgeschenkt wird, ist nicht genießbar. Für Kaffeetrinker kann ich den löslichen Kaffee an den Teetheken empfehlen. Die ausgeschenkten Getränke im Rahmen des AI waren durchaus genießbar, für Feinschmecker gab es dann halt Getränke zum Bezahlen.

Das Hotel ist sehr abgelegen, ca. 35-40 Autominuten vom Flughafen entfernt, direkt zwischen einer Lagune und dem Meer. Leider bedeutet dies auch, dass man die Umgebung nicht allein erkunden kann. Vor dem Verlassen der Anlage nach Einbruch der Dunkelheit wird durch die Veranstalter auch gewarnt. Durch die Lage in Verbindung mit den allgemein schlechten Verkehrsanbindungen in Sri Lanka muss man auch erhebliche Reisezeiten in Kauf nehmen, um etwas von Land und Leuten zu sehen. Bis Colombo braucht man z. B. 1,5 bis 2 Stunden.

Das Sport- und Unterhaltungsprogramm laut Katalogbeschreibung wurde im Großen und Ganzen geboten. Durch viele Hochzeitsfeiern, Betriebs- und Schulausflüge, interne Wettbewerbe der Personalmannschaften waren die Angebote jedoch zum Teil sehr eingeschränkt. U.a. wurden unsere Kinder aus dem Aktivpool verwiesen, weil das Personal am Nachmittag einen internen Wettbewerb aus trug, und dies über mehrere Tage hintereinander. Störend waren auch die vielen Raben am Pool, welche die bestellten Snacks auch gern vor denen aßen, welche diese bestellt hatten. Die Poolauflagen wurden zwar morgens abgespritzt, waren jedoch nicht wirklich sauber. Die Pooltoilette für Frauen wurde in unserem Urlaubszeitraum renoviert und konnten nicht genutzt werden. Das Animationsteam war mit kollektivem Fernsehen beschäftigt. Durch unser Zimmer am Aktivpool hatten wir auch immer bis tief in die Nacht gute Beschallung durch die Abendveranstaltungen.

Für das Kennenlernen von Land und Leuten sollte man auf die Empfehlungen der Reiseveranstalter hören und dies nicht über die Strand-Boys, sondern direkt über die verschiedenen Veranstalter erledigen. Diese sind zwar in den Angeboten nicht so flexibel, aber man ist als Gast versichert auf der Reise und hat auch einen Ansprechpartner, wenn mal etwas nicht so funktioniert. Der Kostenvorteil ist nicht wirklich vorhanden, da die Beach-Boys zwar Ausflüge mit gleichen Bezeichnungen, jedoch mit sehr abgespeckten Leistungen anbieten. Dies bekommt man natürlich nur raus, wenn man sich mit Gästen unterhält, welche die Ausflüge, welche man offiziell über die Veranstalter gemacht hat, mit den Beach-Boys gemacht hat. Als kleines Beispiel nur mal die sogenannte B-Tour kostet pro Erwachsenen beim Veranstalter 25 Euro und ist unbedingt zu empfehlen. Die Beach-Boys bieten es für 15 Euro an, ohne Ochsenkarren, mit nur ½ Strecke der Bahnfahrt, die Bootfahrt ohne Snack, nur auf der kleinen Lagune hinter dem Hotel und gegen 5 Euro Aufpreis und nicht wie wir in Negombo mit Snack und Getränken. Zudem arbeiten die Beach-Boys meist ohne Steuern und Versicherungen abzuführen und nur in die eigenen Tasche, in Deutschland würden wir dies bei unserem Nachbarn auch nicht gut finden. Es war unser Jahresurlaub, wir haben dann das beste daraus gemacht. Wir wollten zum Traumstrand ins Traumland Sri Lanka und waren sehr, sehr enttäuscht. Wir haben uns gefragt wo diese gute Bewertungen her kommen. Wo waren die Leute vorher, wenn ich das Hotel Dolphin hier gesehen habe. Ich brauche nicht nach Sri Lanka fahren, um auf einer Baustelle zu übernachten. Wir haben uns die ganze Anlage angesehen, ich denke, wenn alles es fertig ist und an der Sauberkeit und dem Service gearbeitet wird, kann es vielleicht 3 bis 4 Sterne erreichen - aber im Augenblick ist es noch weit davon entfernt.