Alexander the Great Beach Hotel

Ich halte es nicht für zumutbar einen Jugendlichen auf einem harten Klappsessel statt eigenem Bett schlafen zu lassen. Die kostenlose Klimaanlage wälzt die Luft nur um, es gibt keine Frischluft. Ein paar Regale an den kahlen Wänden wären sehr hilfreich gewesen, stattdessen mussten wir alles offen auf die Kommode stellen. Die kleine Abstellfläche auf dem Waschbeckenrand ist für drei Leute einfach zu wenig. Die Reinigung und Handtuchwechsel funktionierten leider erst gegen Ende der Reise.

Man sollte schon Englisch oder Griechisch können, sonst ist man in dem Hotel verloren. Wobei wir mehrfach auf Englisch mit hartem griechischem Dialekt gestoßen sind. Fragt man einmal ein Wort nach, so benehmen sich die jungen Griechen arrogant und überheblich. Wäre es nicht so lächerlich, wäre es wirklich traurig für doppelt so alte Gäste. Auf die Anfrage und Anmerkung, dass der Wetterbericht an der Rezeption von Vorgestern ist, bekommt man eine einsilbige gelangweilte Bestätigung. Im großen Ganzen ist das Personal gefrustet, unbeholfen, inkompetent. Einzig der Herr von der Poolbar, die Dame vom Mini-Market, ein Rezeptionist und ein Kofferträger sind dem Gast zugewandt. Alle anderen scheinen sich nur irgendwie durchmogeln zu wollen.

Frühstück war ausreichend. Sogar täglich frisches Obst. Die üblichen Zuckersäfte waren nur halb so süß. Kuchen und Puddings gibt es immer in Massen. Kein Mineralwasser, nur Chlorwasser aus der Leitung. Oftmals keine Schälchen für Marmelade vorhanden. Butter, Tee nur einzeln abgepackt. Abendessen im Zwei-Schichtsystem. Wechsel zu einer günstigeren Zeit war aber möglich. In der Regel wartet man ewig oder sogar oft vergebens auf die Möglichkeit Getränke zum Essen zu bestellen. Einziger Trost sind dabei die eh überhöhten Preise. Die Speisen wiederholen sich ständig. Gemüse ist in der Regel zerkocht. Die Speisen sind kaum gewürzt. Alles schmeckt sehr lasch. Fleisch ist ständig außen verbrannt und innen noch roh. Einen schönen Fisch haben wir in zwei Wochen nicht gesehen, stattdessen panierte Fischstäbchen. Positiv war eine kleine separate Theke mit Gluten-, Laktose- und zuckerfreien Speisen. Das Personal war heillos überfordert. Lauter Saisonaushilfen, die keine Ahnung von Garnichts hatten und keiner der ihnen etwas beibringen konnte. Aufgepasst! Ständig greift das Personal quer über den ganzen Tisch. Teller werden einem noch beim Kauen weggerissen. Ist das Besteck einmal weg, kriegt man auch kein neues mehr. Morgens und abends läuft die immer gleiche Musik im vollklimatisiertem Speisesaal aus einer kaputten Box. Auf der Terrasse essen ist leider kaum möglich, da es nur Mini-Tische für zwei Personen gibt, welche nach Benutzung nur halbstündig abgeräumt werden.

Die Hoteleigene Strandbar führt hauptsächlich brotlastige Speisen, wobei die Preise stets saftig sind. Ein BBQ-Teller entsprach einem Kinderteller mit verbranntem Fleisch, dass innen noch roh war. Besser man geht den Strand entlang zu den Nachbarhotels, dort hat man wenigstens den Eindruck, dass die Speisen tagesfrisch sind. Auch ist das junge Personal der Strandbar stets leicht aggressiv und unorganisiert, man streitet sich auch untereinander. Wobei einige vom Faulfieber gepackt sind. Zwei Liegen mit Schirm bekommt man gegen Aufpreis. Da das Hotel auf der Ostseite liegt kann man nette Sonnenaufgänge sehen. Allerdings ist der Strand leider um halb Acht noch zugemüllt. Wassersportmöglichkeiten kann man problemlos von den Nachbarhotels nutzen. Der Strand ist ein Kies-Sand-Strand, wobei man am Hotelabschnitt noch am besten ohne Badeschuhe ins Wasser kommt.

In zwei Wochen haben wir eine nette Live-Band zu sehen bekommen und eine Folklore-Tanzgruppe. Mehr gab es nicht! Wer die Tanzgruppe sehen wollte, wurde genötigt ein Getränk pro Person zu ordern. Bei zivilen Preisen hätte man solch eine Nötigung wohl nicht nötig und der Gast würde gerne auch mal etwas mehr bestellen. Auch auf der Dachterrasse das ewig gleiche Motto des Hotels: Man ist nicht daran interessiert Getränkeumsätze zu machen. Bis überhaupt mal jemand kommt ist der Gast aber verdurstet. Die Ankündigung einer bestimmten Musikrichtung für die Kassandrabar bedeutet lediglich, dass eine andere depressive Konserve abgespielt wird. Schade, da die Örtlichkeiten mehr hergeben. Der Pool war mit seinen 2,60m Tiefe stets sauber und die Mitarbeiter der Poolbar sind die einzigen Motivierten der ganzen Anlage.

Völlig überfordertes Personal. Überall nur ungeschulte Aushilfskräfte. Keiner fühlt sich wirklich zuständig. Müssen kaputte Luftmatratzen 10 Tage lang in der Grünanlage hängen? Ist es so schwer eine kaputte Musikbox auszutauschen? Kann ein kleiner Strandabschnitt nicht täglich von liegengebliebenen Hinterlassenschafften befreit werden? Aushänge von Pinnwänden liegen tagelang auf dem Gehweg rum. Es gab so viele Kleinigkeiten, die bei uns nur Kopfschütteln verursacht haben. Preis-Leistungsverhältnis hatten wir noch nie so schlecht.

Leider gab es in diesem Hotel keinen Besuch der Reiseleiterin von Thomas Cook, so mussten wir zu Fuß bei großer Hitze bis in ein Nachbarhotel wandern und wieder zurück.